Mittwoch, 29. Januar 2014

Teneriffa 11.01.-18.01.2014

11.01.2014 es geht los. Dieses Jahr haben wir beschlossen, dass wir nicht erst im Sommer unsere erste Tour starten, sondern uns ein Wintercamp auf Teneriffa einrichten. Das ganze Jahr über durchschnittlich 18-25 Grad, was will die Wanderseele mehr?
Also heißt es, ab in den Flieger und trainieren, trainieren, trainieren. Ziel dieser Reise: der höchste Berg Spaniens - Pico del Teide. Doch bis dahin sollen noch ein paar Tage vergehen, auf 3.700m wollen wir dann doch nicht unvorbereitet gehen.

Im Flugzeug schon erhaschten wir den ersten Blick auf unser Ziel:

Sieht ganz schön hoch aus, mh?

aber nun zum Tourentagebuch...

Tag 1 12.01.2014 Roque del Conde 1001m

für den ersten Tag haben wir uns eine kleine Tour ausgesucht: den Roque del Conde. Mit 1001 Metern ist er mehr ein Bergchen, denn ein Berg, aber auf der Tour hatten wir trotzdem 500 Höhenmeter zu gehen, was für den ersten Tag nach mehr oder weniger halbjähriger Pause doch recht ansehnlich ist.

gestartet sind wir in Arona gegen 10:30h. Die Tour; Vento - Conde - Vento; ist mit 3h15 angesetzt, mal sehen, wie fit wir sind :)

Der Himmel ist blau, es sind um die 20 Grad und ich bin einfach nur glücklich. Sehr angetan war ich von den ganzen Kakteen, die hier in der Gegend herumstanden, die Umgebung war einfach so anders als in den Alpen, in denen wir ja sonst wandertechnisch zuhause sind.





Nach ca. einer halben Stunde haben wir kamen wir an den "Barranco del Rey", in dem wir gefühlte 100 von unseren Höhenmetern hinab und wieder hinauf steigen durften.



Als wir ein paar Höhenmeter gemacht hatten, ist mir aufgefallen, dass man ja das Meer sehen kann! Ich war total aus dem Häuschen, es war Januar, ich besteige kurzärmlig bei Sonnenschein meinen ersten Berg diesen Jahres und ich kann dabei aufs Meer sehen.. ein Wunder, dass ich vor lauter Staunen überhaupt am Gipfel ankam :)

Aber wir wollen ja nicht vorweggreifen.

So ging es nun weiter, über Stock und über Stein, die Route war nicht sehr schwer, aber das sollte sie ja auch nicht sein. Trotz der geringen Höhe ging uns teilweise die Puste aus, was aber aufgrund unserer Bergabstinenz nicht weiter verwunderlich war.

Die dämlichen Kakteen (ja, meine Freude währte nicht so lang) haben mir sehr oft schmerzhaft ihre 5 cm langen Stacheln in die Beine gesteckt, und das trotz dicker langbeiniger Wanderhose.. Ich wollte nicht wissen, wie es den ganzen Touris in Shorts ging, denen wir auf dem Abstieg begegnet sind. =)

Gegen 12h erreichen wir den Gipfel des Conde. Sonderlich imposant ist er nicht, aber wir haben gute Sicht und können uns die Landschaft mal von oben ansehen. Und natürlich unser Ziel..
 
 Aber wir konnten auch einen vagen Blick auf La Gomera erhaschen




Um 13:30h sind wir wieder an unserem Startpunkt in Arona. 3 Stunden, trotz gemütlichem Aufenthalt auf dem Gipfel, wir scheinen doch fit zu sein :)

Damit genug vom ersten Tag, morgen sollen es 650 Höhenmeter werden.

Wie immer - hoch hinaus.

Tag 2 13.01.2014 Guajara 2718m

für den 2. Tag unserer Vorbereitung haben wir beschlossen, dass wir die nächste Tour ein wenig nach oben verlegen um uns an die Höhe, die uns bevorsteht zu gewöhnen. Also entschieden wir uns für den Guajara mit seinen 2718m. Startpunkt war Parador Nacional auf 2151m. Wir fuhren ca. 2 Stunden über lustige Serpentinenstraßen rauf und runter und dachten schon, wir wären am Startpunkt vorbei gefahren. gegen 10:50h haben wir es dann doch geschafft, den Parkplatz zu finden und es konnte los gehen. Geplant ist die Tour lt. Wanderführer mit 4h20. Wir haben uns entschieden, sie "verkehrt" herum zu gehen, und somit den schwierigen Teil während des Aufstieges und den leichteren Part während des Abstieges zu gehen.

Die ersten 15-20 Minuten sind wir nur quer durch die Caldera gestiefelt, bis wir den Einstieg zur Route erreicht hatten. Nach 50 Minuten haben wir schon eine beträchtliche Höhe erreicht. Wieder einmal bin ich fasziniert von der andersartigen Landschaft!


Hier wächst außer Ginsterbüschen nichts mehr, und auch diese haben schon bessere Tage gesehen.Ich fragte mich, was die Tiere, deren Spuren wir entdeckten wohl fressen mochten?
Trotz des blauen Himmels und Temperaturen, dass ich ohne Jacke nur im Fleecepulli wandern konnte wurde der Weg immer weißer.



Es wurde immer ausgesetzter und rutschiger je höher wir kamen. Teilweise mussten wir über schneebedeckte Felsen klettern. Hierfür waren Schwindelfreiheit und Trittsicherheit definitiv erforderlich. Als Abstieg nach einem 4 stündigen Aufstieg hätte ich mir dies definitiv nicht gewünscht!!



Auf dem Gipfelplateau, welches wir gegen 13h erreichten war es verhältnismäßig warm und schneefrei. Überall gab es kleine Schutzmauern vor dem Wind und der Ausblick war fantastisch. 
Auf der einen Seite hatten wir einen fast ebenbürtigen Blick auf den Teide und auf der anderen Seite konnten wir sogar Gran Canaria entdecken!!


Für den Aufstieg hatten wir nun 2 Stunden benötigt, und da der Abstieg die leichtere Route werden sollte, waren wir zuversichtlich, dass wir die Strecke in der angegebenen Zeit bewältigen würden.

Der Abstieg erwies sich dann tatsächlich als Kinderspiel. Mit unseren Stöcken bewaffnet rannten wir den Berg fast hinab. Die letzte Dreiviertelstunde sind wir dann nur noch eben auf dem Fahrweg zum Parador Nacional zurückgelaufen. In der Ebene war es ganz schön warm und es kamen uns viele Leute mit kurzer Kleidung und Wandersandalen entgegen (die Wahnsinnigen!) Die kleinen Labyrinthe, die wir von oben bewundert haben, erwiesen sich bei näherem Hinsehen als ganz schön imposant - uns verschlug es die Sprache..

Ein Blick auf die Uhr sagt uns, es ist 15:20h und somit haben wir - trotz einer ausgiebigen Mittagspause auf dem Gipfelplateau - nur 4,5h für die Tour benötigt. Das gibt Hoffnung für die große Tour!

Am Auto angekommen war ich doch froh, dass ich nicht selbst fahren musste, da mir nun doch die Füße ein wenig brannten. Aber es war eine sehr schöne Tour, welche wir immer wieder gehen würden. Gerne auch zu einer Jahreszeit, in der weniger Schnee liegt :)

Morgen wird es einen Erholungstag geben, damit wir am Mittwoch fit für den Teide sind. Hierfür haben wir uns den Loro Park in Puerto de la Cruz ausgesucht.

Wie immer - hoch hinaus.

Tag 4 15.01.2014 Pico del Teide 3718m

Heute ist es soweit: wir besteigen den höchsten Berg Spaniens! Morgens gegen halb acht ist meine Begeisterung ehrlich gesagt noch recht zahm, die muss erstmal wach werden :)


die Dunkelheit und der wolkenverhangene Himmel lassen mich auch nicht gerade vor Freude Tänzchen aufführen. Und der Gedanke erst, dass wir nun schon wieder gefühlte 100 km Serpentinen in der Schüssel (ich weigere mich, es Auto zu nennen) ... naja.

Knapp eine Stunde später sah die Welt dann schon anders aus... im wahrsten Sinne des Wortes (wie war das "üüüüber den Wolken, lalalala..")



Schon war meine Laune wieder nicht im Zaum zu halten!
Kaum kamen wir am "Einstiegspunkt" an, hat natürlich die Kamera beschlossen, dass nun Zeit wäre zu bemerken, dass der Akku leer ist.... grr. Also für den Rest der Tour nur noch mit dem Handy fotografiert. Ist natürlich toll, wenn man bedenkt, dass wir -3 Grad haben und der Auslöser wegen Touchdisplay mit Handschuhen nicht funktioniert... ahhhhh



Gegen 09.30h kamen wir an den berühmten Teide Eiern an. Da die ganze Landschaft so aussieht, wir ich mir den Mars vorstelle, nachdem dort Bergbau betrieben wurde und die Landschaft nun verlassen ist (Red Faction?) , kann man schon sagen, dass die Eier ein Highlight sind :)



irgendwie ging es nicht so richtig voran, wir latschten über einen Wirtschaftsweg, klar ging der leicht Bergan - aber wenn das so weiter ging, dann kämen wir nie am Gipfel an.. Naja, noch ein bisschen Aussicht bewundern.. Die im Tal hatten vermutlich nicht so schönes Wetter, wie wir, aber von oben sah die Wolkendecke einfach atemberaubend aus!!


10:30h habe ich mich wirklich gerade beschwert, dass es nicht bergauf geht???! Ich glaube, wir sind gegen eine Wand gelaufen. Ich versuche die Steigung mal zu beschreiben: Wir haben Schritte gemacht, die 30 cm Länge nicht überstiegen. Ungelogen. In (gefühlt) Minutenabständen immer einen (ein bisschen übertrieben) und wir hatten das Gefühl, dass unsere Lungen brennen und unser Herz explodiert. Ü 3000m sollte man nicht nach Steigung schreien. Nein! Also so langsam habe ich mich in meiner Berglaufbahn noch nie fortbewegt. Aber es ging nicht, nicht einen Schritt schneller. Gut, Höhenmeter haben wir schnell (naja relativ, da wir ja so langsam gelaufen sind) hinter uns gebracht, aber Entfernung nun gar nicht mehr. Lieber Teide, kannst du nicht so ein Zwischending machen??




hmm, ich dachte, ich hätte auch ein Bild "zurück" gemacht, den Weg, den wir kamen, aber irgenwie.... egal auf dem Bild sieht es mal wieder sowieso nicht so steil aus, wie es war....

also schleppten wir uns voran, die Luft wurde immer dünner und der Schnee wurde immer mehr. Klar, war ja auch Winter.

Gegen 11:20h haben wir das steilste hinter uns. Am Refugio de Altavista machen wir 5 min. Pause und dann geht es in die Schneelandschaft. So weit kann der Gipfel doch nicht mehr sein?


Für den weiteren Weg benötigte ich alle meine Hände und meine gesamte Konzentration sodass es hiervon keine Bilder gibt. Wir mussten teilweise durch Tiefschnee, teilweise über vereiste Platten (glücklicherweise lagen überall Lavaklumpen rum, die man zur Not hätte anvisieren können) unseren Weg suchen.

Lustig war auf jeden Fall, dass die Ranger oben mit einem Presslufthammer den Schnee vom "Weg" geschafft haben und uns ganz schön blöde angeguckt haben, als wir da hoch gestiefelt kamen :-D




Gegen 13:40h sind wir dann an der Gipfelstation. Brav haben wir uns vorher angemeldet um im Zeitfenster 13-15h auch den Gipfel betreten zu können aber....

Pustekuchen. Die Ranger lassen uns nicht rauf. zu viel Schnee....................



Schnee?? wo denn??????
Aber gut, nachdem ich mir die ganzen Touris die mit der Gondel hochgekommen sind angesehen habe (kurze Hose, Sandalen...) habe ich schon verstanden, warum sie uns nicht erlauben wollten hoch zu gehen. Wie hätten sie erklären können, dass wir dürfen, und sie nicht. Trotzdem war es so ärgerlich, dass wir beschlossen, mit der Bahn hinunterzufahren. So aus Trotz.
 

Randnotiz: sie hätten uns den gleichen Weg (den mit dem 1000m Schnee und Eis) wieder zurückgehen lassen, aber nicht auf den Gipfel... dumdidum)



Noch eine Randnotiz: meine bessere Hälfte hat (aufgrund eine Insiders, wegen eines Filmes) freundlicherweise 2 Bier mit hochgeschleppt. Prost! P.S.: auf 3500m wirken 25cl Bier GAAAANZ anders :)

unten angekommen hatten wir erstmal einen Sauerstoffschock und mussten dringend ein paar Jacken ausziehen :)

Nun begann der 4km Rückmarsch über die Fahrstraße zum Auto. Wäre langweilig gewesen, hätten wir nicht permanent um unser Leben fürchten müssen da die Straße nicht SO breit und nicht SO einsehbar war.. was aber scheinbar in einem Auto nicht auffällt.. den Fahrstilen nach zu urteilen..

Müde und nicht ganz so glücklich beendeten wir nun das Abenteuer "Teide" und beschlossen irgenwann noch einmal wieder zu kommen. So ein halb bestiegener Berg ist ja auch nichts... morgen geht es in den Nebelurwald, bis dahin - 

hoch hinaus!


























Mittwoch, 14. August 2013

Olperer (3476m) 12.08./13.08.

12.08. 03:00h der Wecker klingelt. 03:40h sind wir auf dem Weg ins Zillertal. Geplant sind: Fahrt zum Schlegeisspeicher-Parkplatz, Aufstieg auf die Olpererhütte und 3 Übernachtungen. Der Höhepunkt der Tour soll der Olperer werden.
Nach ungefähr 650 km kommen wir gegen 10.00h am Schlegeisspeicher im Zillertal an.
Nun stand uns laut Wanderbeschreibung ein zweistündiger Aufstieg auf die Olpererhütte bevor. Also hieß es Bergkleidung anziehen und Rucksack schultern. Die ersten 10 Minuten waren wir voll und ganz damit beschäftigt, unserem Herz-Kreislauf-System Sauerstoff zuzuführen, denn immerhin befanden wir uns vom Startpunkt aus schon auf ca. 1800m Höhe. Der Weg nach oben zog sich dank der ganzen Wanderer, die es zu überholen gab ein wenig, aber nach knapp 1,5 Stunden war sie da: die Olpererhütte (2389m):
 
An diesem Abend sind wir früh ins Bett, schließlich sollte es am nächsten Tag früh weiter gehen. Zudem hatten wir noch ein leichtes Schlafdefizit auszugleichen. Für diese Nacht waren wir in ein 4er Zimmer eingeteilt worden. Ein bisschen Schullandheim-Flair hatte es schon mit seinen Echtholz-Doppelstockbetten.

13.08. 05:20h der Wecker klingelt. Um 05.50h sind wir auf dem Weg. Das Ziel: der Olperer. Wir haben aufgrund der schlechten Wettervorhersagen für die kommenden Tage beschlossen, unsere große Tour vorzuziehen. Ich bin noch ein bisschen müde, und Frühstück hätte es auch erst ab 06:00h gegeben, also sind wir jeder mit 6 Cornys und ca. 2 Litern Wasser in unseren neuen Trinkblasen als Proviant losgezogen.
Gegen 06:20h sehen wir die Sonne langsam durch die Wolken kommen. Das frühe Aufstehen hat sich doch gelohnt!
Nach ca. 1 Stunde sind wir an der Kreuzung. Hier haben wir eine kleine Cornypause gemacht um uns für den weiteren Weg zu stärken. Ab jetzt hieß es 3 Stunden über Geröll und Felsen klettern.
Mit Verlaub, der Olperer ist ein einziger großer Schutthaufen!
Gegen 09:00h waren wir am "Schneegupf" angekommen. Es fängt leicht an zu schneien und es ist sehr nebelig. Wir überlegten uns schon, hier bereits umzukehren, denn nach dem Ferner sollte das Gelände nicht leichter werden. Nach einer kleinen Pause klarte das Wetter wieder auf, und wir beschlossen, wenigstens bis über das Schneefeld zu gehen um auf der andere Seite hinunterschauen zu können.
Verrückterweise gab es auf der anderen Seite tatsächlich Skifahrer!!!
Wir sind dann noch ein bisschen weitergeklettert, aber das Wetter verschlechterte sich schnell wieder. So haben wir beschlossen abzubrechen. Wir haben es immerhin auf ca. 3200m Höhe geschafft.
Der Weg zurück erwies sich als nervenaufreibend, da sich die Sicht sehr verschlechtert hatte. Zudem wurde es richtig nasskalt! Über den Schneegupf zurück haben wir die Steigeisen angelegt, da kaum Schnee lag und somit der Abstieg über 30-35% sehr vereiste Bahn ging. Diese haben sich sehr bewährt gemacht. Es war zwar ein merkwürdiges Gefühl, sich darauf zu verlassen, dass sich die Zähne in das Eis bohren können, aber unter stetig monotonem "es ist nur Kopfsache, Gewicht nach hinten" in meinem Kopf bin ich heil wieder an den Felsen angekommen. Hier, ein paar Höhenmeter tiefer, war es gleich viel wärmer, trocken und klar.
Glücklicherweise haben wir einen Rückweg gefunden, welcher mit deutlich weniger Blockkletterei verbunden war, als der Weg hinauf. So haben wir es geschafft gegen 13h wieder an der Olpererhütte anzukommen.
Da wir unsere "soll"-Tour nun schon begangen haben, entschieden wir uns, zum Parkplatz zurückzukehren und die verbleibenden zwei Nächte auf der Hütte zu stornieren. Wir verabschiedeten uns von unseren Zimmernachbarn

und machten uns um 14h an den Abstieg. Nach etwas über einer Stunde waren wir wieder am Schlegeisspeicher angelangt. Wir zogen uns am Auto um und gingen noch in das dortige Restaurant (mit großem Hunger, schließlich hatten wir nur 6 Cornys dabei gehabt!!!). Als es dann während des Essens anfing, weltuntergangsmäßig zu regnen, entschlossen wir uns, dass wir nach Hause fahren, und nicht noch weitere Bertouren einplanen würden.
So kam es, dass wir am 13.08.2013 gegen 23:00h wieder in unseren eigenen Betten schlafen konnten.

Sonntag, 14. Juli 2013

Hindelanger Klettersteig 13.07.

12.07.2013 - es ist soweit. Wir planen unsere erste Tour für dieses Jahr. Es heißt: früh von der Arbeit weg und ab ins Auto. Die Berge rufen! Gegen 17h kommen wir in Oberstdorf an. Also einchecken im Hotel und dann erstmal zünftig zu Abend essen! Am nächsten Morgen frühstücken wir noch schnell im Hotel, checken aus und fahren mit der 2. Bahn dieses Morgens (08:30h) aufs Nebelhorn. Oben bewundern wir, während wir das Klettersteig-Geschirr anlegen ein bisschen die Aussicht. Der Ifen thront majestätisch im Hintergrund.
Die Sonne scheint und wir stellten fest, dass wir die Sonnencreme zuhause gelassen haben. So ein Mist!!
Als wir uns auf den Weg in den Grat machen stockt uns erstmal der Atem. So viele Wanderer sind hier unterwegs! Das ist Wahnsinn, eine so frequentierte Tour sind wir bisher noch nie gegangen.
Das Atmen fällt durch den raschen "Aufstieg" mit der Bahn am Anfang noch recht schwer und wir keuchen ganz gut.Wir reihen uns die die Kette der Wanderer ein und es ist ein bisschen so, als würden wir wie Perlen an der Schnur gezogen werden.
Uns wurde ganz anders, als wir sahen, wie leichtsinnig sich manche der Wanderer verhielten. Immerhin befanden wir uns auf einem Grat (!) ca. 2200m hoch. Viele der Wanderer, welche wir an diesem Tag überholt haben, haben den Anschein erweckt, als ob sie noch nie einen Fuß auf einen Klettersteig gesetzt hätten. Da manche Stellen hier zwar gesichert, aber trotzdem recht exponiert waren, hielt ich dieses Vorgehen für unverantwortlich!

Über Fels und Leitern ging es von einem Gipfel zum nächsten. Da wir aufgrund der Frequentierung viel Zeit verloren hatten mussten wir uns ein wenig sputen, um noch rechtzeitig am Großen Daumen anzukommen, um den Rückweg zur Bahn noch innerhalb der Zeit zu schaffen. Der Blick nach hinten lässt uns schaudern, wie wollten all diese Menschen rechtzeitig am letzten Gipfel ankommen??
Von den nicht eingehaltenen Sicherheitsabständen mal ganz zu Schweigen.....
Gegen 14:30h erreichen wir den großen Daumen. Da die letzte Bahn talwärts 16:30h fährt, und ich jetzt schon nicht mehr laufen kann, halten wir uns nicht lange hier auf. Der Rückweg zur Bahn war mit ca. 2,5h angegeben, also mussten wir uns beeilen!!
Schnell noch den Weg, welchen wir gekommen sind bewundern (verrückt müssen wir sein!) und ab nach unten.
Wir mussten ein paar Umwege klettern, da der Weg noch durch eine "kleine" Schneemauer versperrt war.
Sonst hatten wir keine Zeit mehr, uns auf die Landschaft zu konzentrieren. Es hieß nur noch Schmerzen irgnorieren und immer einen Fuß vor den anderen setzen! Wir haben es in 2 Stunden zurück zur Bahnstation am Edmund-Probst-Haus (1932m) geschafft. Nun konnten wir uns entspannen, da nicht mehr die Gefahr bestand, dass wir noch weitere 1200m absteigen müssen.
Im Tal angekommen haben wir noch hiesige Spezialitäten zu uns genommen und dann die beschwerliche Heimreise angetreten. Ich habe für mich beschlossen, nie wieder nach einer Tour heimzufahren!!